Mit diesem Projekt hat sich die Kita „Mühlenmäuse“ einem wichtigen Thema angenommen. Das sich die Kinder im Vorschul- und Grundschulalter stark gegen Gewalt machen und die verschiedenen Arten von Gewalt erkennen sowie Lösungsstrategien für sich parat haben, ist das Ziel von Einrichtungsleiterin Lisa Böhme und ihrem Team.
Um sich dem Thema schrittweise zu nähern entwickelten die Kinder am ersten Tag ein Mindmap und teilten den Oberbegriff Gewalt in strukturelle, verbale, körperliche und bewusste Gewalt ein. So konnten sie Handlungen wie Erpressung, Beleidigungen, treten, Haare ziehen, Drohungen, Zerstörung usw. dem richtigen Feld zuordnen. Auch das Thema Kinderrechte wurde kurz angesprochen, insbesondere das Recht auf Schutz vor Gewalt. Anschließend schauten die Kinder gemeinsam den Film „Die Schule der magischen Tiere“. Durch den Film erkannten sie, wie wichtig Freundschaften sind.
In den folgenden Tagen fanden viele verschiedene Aktionen statt, die der Prävention rund um das Thema „Kinder stark gegen Gewalt“ dienten. In der Turnhalle spielten die Kinder sogenannte Vertrauenspiele und stellten fest: wenn ich gute Freundschaften habe, dann kann ich mich meinen Freunden mit allem anvertrauen, auch mit Dingen die mich belasten. Doch Freundschaften muss man pflegen und gewisse Regeln einhalten, damit sie sich gut anfühlen. Somit entwickelten die Kinder eine Art Verhaltenskodex. Denn wie die Kinder ja schon herausgefunden hatten, kann Sprache wohlwollend oder verletzend sein. Lara und Lucy sagten dazu: „Wenn jemand gemein zu mir ist, dann sage ich laut STOPP und rede mit einer Erzieherin“. Richtig so!
Zu Beginn der zweiten Projektwoche erlebten die Kinder einen spannenden Vormittag, denn die Polizei kam zu Besuch. Die Bürgerpolizisten Frau Kuntzsch und Herr Hanitzsch vom Revier in Eilenburg redeten mit den Kindern in aller erster Linie über Gefühle. Es gibt Ja- und Nein-Gefühle und es ist wichtig, dass Kinder ihre Gefühle richtig zuordnen können. „Unsere Gefühle sind unser größter Schatz“, sagte Frau Kuntzsch und bestärkte die Kinder darin schlechte Gefühle oder Ängste weiterzusagen, damit ihnen geholfen werden kann und weil man sich besser fühlt, wenn man darüber redet. Verschiedene Spiele zum Thema Gefühle und Nein-Sagen rundete den Vormittag mit den Polizisten ab. Aufklärung ist wichtig, denn Gewalterfahrung erlebt man häufig nicht durch den „unbekannten bösen Mann“, so Herr Hanitzsch. „Gewalt ist vielschichtig und hat verschiedene Gesichter, darüber wollen wir die Kinder aufklären.“
Unterstützende Lieder wie „Ich bin doch keine Zuckermaus“ oder „Mein Körper gehört mir“ rundeten die Projektwoche ab. Alle hatten viel Freude daran und am Wichtigsten ist, dass die Kinder viel gelernt haben und gestärkt wurden. Somit ging der Plan, dass die Kinder erkennen, wie sie stark sein können und was ihnen helfen kann, wenn sie auf Gewalt in den unterschiedlichsten Formen treffen, auf. „Es liegt uns am Herzen weiter dran zu bleiben, damit das Thema fest bei den Kindern verankert wird uns sie bewusst für ihre Rechte einstehen. Unser Ziel als Einrichtung ist es Kinder stark zu machen. Wir wollen sie ermutigen nicht wegzuschauen, Beziehungen untereinander zu pflegen, wertschätzend mit einander umzugehen und den Mut zu haben „Nein“ und „Stopp“ zu sagen.“ schaut Lisa Böhme in die Zukunft. In den Osterferien wird es eine Wiederholung geben und es ist ein Besuch bei der Bundespolizei geplant.