Neues Angebot im AWO Pflege- und Betreuungszentrum Bad Düben nutzt Kraft der Natur
Auf dem Arbeitstisch in der Betreuung unseres AWO Pflege- und Betreuungszentrums in Bad Düben stehen Pflanzen, Kräuter, Gartenutensilien, Erde und Blumentöpfe bereit. Es duftet nach Salbei und Rosmarin. Die Bewohner verfolgen aufmerksam, was Sabine Priezel ihnen erzählt und demonstriert.
In kleiner Runde beteiligen sich interessierte Senioren an einem neuen Angebot, bei dem sie selbst aktiv werden – der Gartentherapie.
Bei der Gartentherapie kommt die Natur gezielt zum Einsatz, um das psychische und physische Wohlbefinden zu steigern. Hier werden pflanzen- und gartenbezogene Aktivitäten und Erlebnisse eingebunden, um die vielfältigen positiven Wirkungen der Natur therapeutisch zu nutzen. In personenbezogener Arbeit werden die Aufmerksamkeit gesteigert, die Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit verlangsamt und emotionale Empfindungen positiv beeinflusst.
Sabine Priezel ist Diplom-Ingenieurin für Gartenbau, Phytotherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Garten- und Landschaftstherapeutin. Sie gibt ihr Wissen Im Rahmen des Projektes „Gartentherapie als Präventionsmaßnahme“ der ikk classic mit viel Herzblut an unsere Kollegin Janine Wendel weiter. Derzeit absolviert die Betreuungskraft im AWO Pflege- und Betreuungszentrum die Weiterbildung zur „anerkannten gartentherapeutischen Assistenzkraft“ und wird die Gartentherapie im Anschluss selbstständig mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern durchführen. Für ihre Abschlussarbeit wurden mit dem Rollstuhl unterfahrbare Hochbeete angelegt, die gemeinsam mit den Bewohnern bepflanzt wurden. Der Garten der Einrichtung wurde damit um Zucchini-, Gurken-, Tomaten-, Paprika-, Erdnusspflanzen und Kräuter erweitert, die selbst gepflegt und genutzt werden. Gemeinsam wurden bereits Lavendelsäckchen hergestellt, Rosenblätter getrocknet und Kräuter für frischen Salat und Kräuterquark geerntet.
Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner bedeutet das konkret: Sie werden aktiv eingebunden, kümmern sich selbst und übernehmen Verantwortung. „Dabei ist die Arbeit mit Pflanzen und Erde wie der Kreislauf des Lebens“, beschreibt Sabine Priezel: „Wir beobachten, wie etwas entsteht, wächst und wieder vergeht.“
Bei der Zusammenkunft an diesem Tag bringt ein Bewohner seine Zimmerpflanze mit, die gemeinsam umgetopft wird. Daneben werden Stecklinge von Salbei hergestellt und eingepflanzt. Die Bewohner tauschen sich rege zu verschiedenen Gartentipps aus. Horst Kempf übergibt bei dieser Gelegenheit sogar sein Buch „Rat für jeden Gartentag“ mit persönlicher Widmung an Frau Wendel.
Viele Bewohner finden leicht den Zugang zum Thema Garten und Natur und können durch das aktive Gärtnern die Natur wahrnehmen und auf sich wirken lassen, um so ihre allgemeine Gesundheit und ihr Wohlbefinden nachweislich zu steigern.
Wir wünschen allen unseren Bewohnern viel Freude und Erfolg beim gemeinsamen Gärtnern!