Rosmarie Lange erhält Mühlenpreis

Eine unverzichtbare Säule in der Sozialarbeit

Mitte April wurde bereits zum 26. Mal der nordsächsische Mühlenpreis verliehen. Die feierliche Veranstaltung fand im Bürgerhaus in Eilenburg statt. Die Jury durfte aus 29 Vorschlägen auswählen, wer für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werden soll. Darunter war auch die ehemalige Geschäftsführerin des AWO Kreisverbandes Nordsachsen und Gründerin des AWO Ortsvereins Bad Düben Rosmarie Lange. Sie erhielt den Mühlenpreis in der Kategorie „Soziales“. Und das zurecht, denn durch ihr jahrelanges Engagement für die AWO ist sie „zu einer unverzichtbaren Säule in der Sozialarbeit“ geworden, wie es in der Begründung hieß.

Die Mühlenpreise werden seit 1999 durch den Landkreis Nordsachsen, die LVZ und die Sparkasse Leipzig vergeben. Bisher sind 105 Ehrenamtliche mit dem Mühlenpreis ausgezeichnet. Eine Jury, bestehend aus Vertretern von Verbänden und Verwaltern vergibt die Punkte. Als Grundlage für Entscheidungen werden unter anderem die Begründungen für die eingereichten Vorschläge genutzt.

Das Rosmarie Lange vom Vorstand des Kreisverbandes der AWO Nordsachsen vorgeschlagen wurde lag auf der Hand. Ihr ist es maßgeblich zu verdanken, dass sich die AWO über Jahrzehnte hinweg zu einem der stärksten Wohlfahrtsverbände in Nordsachsen entwickelt hat. In Bad Düben gehörte Rosmarie Lange zu den Gründungsmitgliedern eines AWO-Ortsvereines, der zunächst einen Pflegedienst, das Essen auf Rädern sowie die ersten Kindertagesstätten betrieb.

In den Aufbaumonaten war Rosmarie Lange unentwegt unterwegs, um einerseits Personal für die Aufgaben zu finden und anderseits Mitglieder für die AWO zu gewinnen. In beiden Bereichen war sie außerordentlich erfolgreich. Die AWO wurde sehr schnell zu einem der wichtigsten Arbeitgeber in Bad Düben und der Bad Dübener Ortsverein wuchs in Kürze auf mehrere hundert Mitglieder an. Noch heute zählt er zu den größten AWO-Ortsvereinen ganz Sachsens.

Im September 1991 kam es dann auch zur Gründung des Kreisverbandes Eilenburg mit den Ortsvereinen Bad Düben, Kossa, Schnaditz und Tiefensee, zu welchem ab März 1993 auch der Ortsverein Eilenburg gehörte. Die erste Geschäftsführerin wurde Frau Rosmarie Lange. Mit einem enormen Engagement im Haupt- und Ehrenamt baute sie den Verband weiter aus.

Dabei hatte sie nicht nur die schnell auf über 300 anwachsende Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als umsichtige und sehr beliebte Chefin im Blick, sondern vor allem auch das Ehrenamt. Unzählige Stunden verbrachte sie in den inzwischen fast einem Dutzend Ortsvereinen. Das Gespräch und die Angebote mit und für die Mitglieder war ihr eine Herzensangelegenheit.    

Frau Rosmarie Lange hat bis zu ihrem Ausschied als Geschäftsführerin im Jahr 2008 von früh bis spät für die Belange der Arbeiterwohlfahrt gelebt und gekämpft und oft die privaten Angelegenheiten in den Hintergrund geschoben. Nach Beendigung ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin wechselte sie in den Kreisvorstand und gab ihre Erfahrungen an die jüngere Generation weiter. Erneut war sie unaufhörlich ehrenamtlich unterwegs. Ob Sitzungen und weiterführende Beratungen oder die Besuche in den Ortsvereinen, Frau Rosmarie Lange war immer dabei, wenn sie gebeten wurde.

Schließlich wurden es bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Kreisvorstand im Oktober 2023 noch 15 Jahre, die sie als Vorstandsmitglied für ihre AWO auf Achse war. Hier konnte sie sehr gut ihr über Jahrzehnte erworbenes Wissen einbringen und somit den Verband weiter voranbringen. In dieser Zeit wurden u.a. ein neues Pflege- und Betreuungszentrum sowie eine Tagespflege errichtet.

In ihrer Freizeit unterstützt Frau Lange außerdem tatkräftig die durch den Pflegedienst durchgeführten ihr sehr am Herzen liegenden Blutspendeaktionen. Weiterhin engagiert sie sich ebenso seit vielen Jahren nach wie vor als sachkundige Einwohnerin im Gesundheits- und Sozialausschuss des Kreistages Nordsachsen.

Ohne das enorme und weit über das Normale hinaus gehende jahrzehntelange Engagement von Frau Rosmarie Lange wäre die AWO Nordsachsen nicht zu dem geworden, was sie heute ist: ein Fels in der sozialen Landschaft Nordsachsens.

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