Am vergangenen Donnerstag, rollte Martin Tränkler mit seinen Tieren auf das Gelände des AWO Pflege- und Betreuungszentrum in Bad Düben ein. Es wurde eine Wiese eingezäunt und die ersten Tiere erkundeten die neue Umgebung. Die Hasenschafe Piggy und Maja sowie die Alpakas Winni Puuh und Ferdy fühlten sich sichtlich wohl und es dauerte nicht lange bis die ersten Bewohner:innen eine interessante und ausführliche Vorführung bestaunen konnten. Mit Headset ausgestattet, erklärte Martin Tränkler in humorvoller und angepasster Sprache wo seine Tiere herkommen, wie alt und groß sie werden oder was sie gern fressen. Doch nicht nur das. Die Bewohner erhielten kleine Leckerein und verfütterten diese an die Alpakas. Nicht nur die Freddchen Susi&Strolch sowie das Stinktier Coco Chanel durften getreichelt werden, auch das Highlight der Vorführung die riesigenen Albino- und Tigerpythons wurden von mutigen Bewohnern angefasst. Frau Otto aus dem betreuten Wohnen wollte nie in ihrem Leben eine Schlange anfassen. "Jetzt bin ich stolz, das ich so mutig war und mich getraut habe", sagt die 89 jährige. Sie findet diese Attraktion sehr schön und lauschte interessiert den Erklärungen von Herrn Tränkler.
Doch wie kam es zu diesem tollen Projekt? Yvonne Böhme, die Initiatorin erzählt, dass sie bereits seit letzem Jahr auf der Suche nach einem für die Bewohner:innen passendem Projekt war und sich letztendlich für Tränkler's rollenden Zoo entschieden hat. "Der Zugang zu Tieren eröffnet, nicht nur bei Demenzkranken, viele Möglichkeiten", ist sie sich sicher. Die Bewohner:innen erhalten durch die aktive Einbindung mit den Tieren viel Lebensfreude. "Hier wird nicht nur gestorben, sondern hier wird gelebt", das zu hervorzuheben ist Frau Böhme sehr wichtig. "Wir können nicht mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in den Tierpark fahren, also holen wir die Tiere zu uns." Umso größer ist die Freude, dass dieses Projekt so gut ankommt und auch von anderen Dübener Einrichtungen, wie der Tagespflege oder der Evangelischen Grundschule genutzt wird. In Zukunft sollen auch die Dübener Kitas mit ihren Kindern den kleinen Zoo bestaunen dürfen. So werden jung und alt verknüpft und schaffen gemeinsame Erlebnisse.
In Zukunft? "Ja, das Projekt wird auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederholt", ist sich Yvonne Böhme sicher. Gemeinsam mit Frau Kanemeier aus der Seniorenbegegnungsstätte teilt sie sich in die Kosten, so das einer Wiederholung nichts im Weg steht.