Nun haben Seniorenheime in Nordsachsen ihre Türen wieder für Besucher geöffnet. Doch beim Besuch sind für den Schutz vor Corona Vorschriften zu beachten. Die LVZ hat in Delitzsch, Eilenburg, Bad Düben und Mockrehna die aktuellen Regelungen erfragt.
Nordsachsen
Die schwerste Zeit ist überstanden. Nachdem Ende des vergangenen Jahres viele Pflege- und Seniorenheime in Nordsachsen teils heftige Corona-Ausbrüche zu beklagen hatten und sich von der Außenwelt abschotten mussten, hat sich die Lage durch regelmäßige Testungen und durch Impfungen nun deutlich entspannt. Inzwischen können Heimbewohnerinnen und -bewohner wieder besucht werden – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen und Einschränkungen. Zu den wichtigsten Punkten gehören überall eine vorherige Anmeldung und ein negativer Corona-Test.
Alle Heime testen Besucher vor Ort selbst oder verlangen einen negativen Testnachweis von offiziellen Stellen wie Apotheken oder Testzentren. Ein zu Hause durchgeführter Schnelltest wird dagegen nicht akzeptiert. Was Personen- und Zeitbegrenzungen sowie die Räumlichkeiten für Besuche betrifft, gibt es zwischen den Heimen nur kleinere Unterschiede. Das Tragen einer Maske versteht sich indes von selbst. Abweichungen von bestimmten Regeln sind zu besonderen Anlässen oder in Ausnahmesituationen möglich. Die LVZ hat bei verschiedenen Einrichtungen im Landkreis nachgefragt, welche Besuchsregelungen dort aktuell gelten.
Eilenburg: Vorgegebene Besuchszeiten
Die K&S Seniorenresidenz in Eilenburg bietet grundsätzlich eine tägliche Besuchszeit von 15 bis 17 Uhr an. Nachdem das Heim aufgrund von Corona-Fällen lange Zeit geschlossen war, sind seit April wieder Besuche erlaubt. „Wir hatten so lange zu, da sollten jetzt alle mal dürfen“, findet Heimleiterin Kathleen Krieg, die deshalb keine penibel einzuhaltenden Vorschriften machen will, wie oft und wie viele Angehörige kommen können. Besuche in den Zimmern sind erlaubt. Ein Knackpunkt liegt jedoch in der Kapazität des Testens. „Für die Tests, die wir vor Ort anbieten, brauchen wir Personal. Deshalb müssen wir die Besuchszeit auch beschränken“, erklärt Krieg. Wenn jemand nur vormittags Zeit habe oder ein Heimbewohner einen runden Geburtstag feiere, mache man aber natürlich Ausnahmen.
Im Eilenburger Caritas Altenpflegezentrum St. Martin werden vormittags von 10 bis 11 Uhr und nachmittags von 13 bis 15 Uhr zwei Besuchszeiträume angeboten, pro Bewohner ist dabei ein Besucher erlaubt. „Da wir Einzelzimmer haben, sollen die Angehörigen bei uns auch in die Zimmer rein“, appelliert Leiter Markus Müller.
„Uns hat Corona im Dezember erwischt“, berichtet Jana Christoph vom DRK Pflegeheim in Eilenburg. Bis Anfang Februar durfte deshalb niemand rein oder raus. Im vorigen Jahr mussten Besuche zudem noch durch eine Glasscheibe stattfinden, jetzt sei es mit den Tests zum Glück wieder ganz normal. Besuchszeiträume gibt es vormittags von 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 14 bis 17 Uhr. Angehörige dürfen in die Zimmer rein, ein Besucher darf eine Stunde bleiben, zwei Besucher eine halbe Stunde. „Mehr Angehörige auf einmal sollten es aber nicht sein“, sagt Christoph.
Delitzsch: Besuchszimmer für Gäste
Das Delitzscher Seniorenzentrum „Am Pfortenplatz“ ermöglicht Angehörigen zur Zeit nur Besuche in zwei dafür vorgesehenen Besuchszimmern. „Es kann aber sein, dass sich die bestehende Regelung in den nächsten Wochen ändert“, erklärt Geschäftsführerin Katrin Lischewski. „Wir versuchen die Besuche auf jeden Fall so zu koordinieren, dass alle zum Zug kommen.“ Wenn der Frühling hoffentlich bald auch temperaturmäßig Einzug hält, entspannt sich die Lage weiter. Dann sind Angehörige nicht mehr auf die Innenräume angewiesen, sondern können mit den Heimbewohnern auch draußen an der frischen Luft spazieren gehen. Festgelegte Besuchszeiten gibt es nicht. Doch auch wenn mal kein persönlicher Besuch möglich sein sollte, bietet das Seniorenzentrum eine Möglichkeit: Per Videotelefonie können sich Angehörige auch direkt ins Bewohnerzimmer schalten lassen.
Im AWO Seniorenzentrum Beerendorf in Delitzsch sind Besuche täglich zwischen 13.30 Uhr und 16.30 Uhr erlaubt. Angehörige dürfen bei mobilen Bewohnern allerdings nicht in den Wohnbereich, sondern treffen sich im Speiseraum im Erdgeschoss. Ein Besuch in den Zimmern ist nur bei bettlägerigen Bewohnern möglich. „In Ausnahmesituationen gibt es aber immer Möglichkeiten“, betont Einrichtungsleiter Christian Schulze. In dieser Woche haben die meisten Heimbewohner und Mitarbeiter ihre zweite Impfung erhalten, so dass es in rund zwei Wochen Hoffnung auf eine Lockerung der Besuchsregeln gibt. „Dann darf man eventuell wieder in die Wohnbereiche hoch“, zeigt sich Schulze optimistisch. Darüber hinaus stelle sich in den kommenden Wochen aber auch die Frage, welche Regelungen bei Besuchen zukünftig für vollständig Geimpfte oder Genesene gelten.
Bad Düben & Mockrehna: Begrenzte Besuchsdauer
Im Bad Dübener AWO Pflegeheim sind die Heimbewohner von Corona komplett verschont geblieben. Damit das so bleibt, werden Besucher nach vorheriger Anmeldung immer Dienstag- und Donnerstagnachmittag vor Ort getestet und dürfen dann für eine Stunde zu ihren Angehörigen in die Zimmer.
Beim Seniorenzentrum „Am Gutspark“ in Mockrehna, das im alten Jahr noch für Besucher dicht war, werden inzwischen vormittags um 9, 10 und 11 Uhr sowie nachmittags um 14.30, 15.30 und 16.30 Uhr Besuchszeiträume angeboten. „Wer ein Einzelzimmer hat, darf dort seine Gäste empfangen, für Doppelzimmer gibt es ein extra Besuchszimmer“, erklärt Geschäftsführer Bernhard Wagner. In seiner Einrichtung sind bis zu zwei Personen für eine halbe Stunde erlaubt.
Von Simon Ecker