Authausener Chor singt sich aus der Corona-Krise

Quelle: LVZ, 08.08.2021, Heike Nyari

„Vereinsarbeit muss regelmäßig gelebt werden“, sagt Ralf Uber, der Vorsitzende des Authausener Männergesangvereins. Das war in den letzten Monaten nicht möglich. Wie schwer das auf den Sängern lastet, wurde beim Treff mit anderen Chören deutlich. Doch nun sind wieder Auftritte geplant.

Authausen

Das kulturelle Leben auf den Dörfern kommt wieder in Gang – aber nur langsam. Auch wenn in bestimmtem Rahmen Feste und Veranstaltungen stattfinden dürfen – so wie kürzlich in der Authausener Steinerkeide – erschwert die aktuelle Lage die Organisation. Was im Voraus geplant ist, kann ob der geänderten Rahmenbedingungen innerhalb weniger Wochen hinfällig sein. Ob Kommune, Schule, Verein oder privater Veranstalter – für sie alle sind die sich ständig ändernden Corona-Auflagen sehr anstrengend und sie lassen deshalb Vorsicht walten. Viele große und kleine Feste werden abgesagt, denn kaum jemand wagt es, sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen und vielleicht noch ein Risiko einzugehen.

Die Authausener Bürger haben sich jetzt getraut. In kleinem überschaubarem Rahmen luden sie zum Treffen der Generationen ein, bei dem sich mehrere Vereine in der Steinerkeide einbrachten und das kleine Fest zum Erfolg wurde. Das große Sängerfest, das weit über Gemeinde- und Kreisgrenzen hinaus bekannt ist, musste jedoch abgesagt werden.

Freude über Wiedersehen nach so langer Zeit

Ein kleines Treffen wurde es, das gewissermaßen zum Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten avancierte. Der Einladung des Männergesangvereins Concordia 1886 waren der Chor der Arbeiterwohlfahrt Nordsachsen und die Authausener Kantorei sowie einige Vertreter vom Heidechor Laußig und der Männerchor Mörtitz gefolgt. Die Freude war den Sängerinnen und Sängern deutlich anzumerken, sich nach so langer Zeit endlich wiedersehen zu können. Immerhin waren die großen Sängerfeste 2020 und 2021 abgesagt worden, bei denen die Chöre der Region normalerweise gemeinsam mehrstündige Konzerte darbieten.

Eröffnung des neuen Vereinshauses im Oktober

Zu kämpfen hatten sie alle mit den gleichen Problemen. Schaut man sich die zurückliegenden Monate an, gab es keinerlei Konzerte. Proben und Übungsstunden waren ebenso streng verboten. „Wir waren uns einig, dass eine derartige Situation arg auf der Seele der Sänger lastet“, erzählt Ralf Uber. Leider wurde auch klar, dass einige Vereine Mitglieder verloren, weil über einen so langen Zeitraum Lust und Motivation abhanden kamen. Das Gefühl von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit wurde bedauerlicherweise in Mitleidenschaft gezogen. „Vereinsarbeit aber muss regelmäßig gelebt werden“, sagt der Vorsitzende des Authausener Gesangvereins, und bei Chören komme noch hinzu, dass man neue Lieder nur in der Gemeinschaft erlernen kann.

Was die Authausener anbelangt – sie proben unter der musikalischen Leitung von Jens-Uwe Weiß aus Eilenburg seit einigen Wochen regelmäßig Freitagabend auf der Steinerkeide-Bühne und genießen somit jedes Treffen. Außerdem wurde Stück für Stück am Vereinshaus gewerkelt. Der nächste öffentliche Auftritt der singenden Männer ist zum Bikertreffen am 4. September vorgesehen. Jetzt schon vormerken: Am 3. Oktober ist die Eröffnung des neuen Vereinshauses geplant. Dann gibt es ein kleines Fest in Form eines musikalischen Frühschoppens, unter anderem natürlich mit Chorgesang und Blaskapelle.

Von Heike Nyari

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