Bad Dübens neuer Hort eröffnet Mitte September

Quelle: LVZ, 23.07.2021, Kathrin Kabelitz

Deutlich ist zu sehen, wie schick Bad Dübens neuer Hort wird. Doch was soll sich in den Räumen abspielen? Das erzählte die neue Leiterin Kerstin Gründling jetzt dem Stadtrat, der zudem über wichtige vertragliche Regelungen mit dem Träger, der Arbeiterwohlfahrt, entscheiden musste.

Bad Düben

Die Vorfreude auf Bad Dübens neuen Hort ist groß – bei der Stadt als Bauherrin, der Arbeiterwohlfahrt Nordsachsen als Betreiberin aber auch den Kindern und Erziehern. Kerstin Gründling weiß das: „Bisher durften die Kinder aus dem Hort im Spatzenhaus und Märchenland ja die Baustelle nicht betreten, kennen nur Fotos. Aber sie sind schon sehr aufgeregt.“ Die 43-Jährige leitet die Biberburg, die am 17. September eröffnet wird. Den Termin gab Bürgermeisterin Astrid Münster jetzt zur Stadtratssitzung bekannt. Diese zeigte erneut, wie intensiv Stadt, Stadträte und Awo um das innovative, rund fünf Millionen Euro teure Projekt ringen, mit dem Düben schon wegen der Bauweise mit Holz und Glas über die Stadtgrenzen hinaus von sich reden machen dürfte.

Innenausbau läuft

Noch geht es beim Innenausbau des Rundlings ordentlich zur Sache. Momentan sind es Bodenarbeiten, als nächstes geht es um weitere Einbaumöbel. Was jetzt schon zu sehen ist, lässt erahnen, warum Kerstin Gründling nicht lange überlegen musste, ob sie das Angebot annimmt. „Solch eine Chance bekommt man nur einmal“, so die zweifache Mutter, die zuletzt als Erzieherin in der Kita Spatzenhaus gearbeitet hat und derzeit ein berufsbegleitendes Studium absolviert.

Vielfältige Angebote

Sieben Kolleginnen und zwei Kollegen gehören zum Team, das künftig bis zu 230 Kinder nach einem ganzheitlichen und offenen Konzept betreut. Alles kann, nichts muss – so ließe es sich kurz zusammenfassen. Hier die Lesebude, dort die Kreativwerkstatt, hier die Freifläche mit Boulderwand und Spielplatz, dort die Lümmelecken, hier die Kinderküche, dort das Aktivstudio mit Kletterwand, hier der Multifunktionsraum, dort der Spieletreff. Körperliche wie geistige Bewegung stehen im Fokus, Selbstständigkeit wie Konflikt- und Sozialkompetenz werden gefördert, die „Kinder übernehmen dabei immer die aktive Rolle, sie dürfen ihre Erfahrungen sammeln. Wir wollen, dass die Kinder hier einen schönen Nachmittag oder die Ferien verleben.“

Freiwilligkeit ist oberstes Gebot

Alle Angebote basieren auf Freiwilligkeit. Dass der Begriff „Offenes Konzept“ dabei mit Blick auf hyperaktive Kinder oder Kinder aus sozial schwachen Familien hinsichtlich Hausaufgaben oder Regeln auch Fragen aufwirft, zeigten Reaktionen aus den Stadtratsreihen. Regeln würde es schon geben, so Gründling. „Wir werden auch wieder einen Kinderrat haben.“ Einen Zwang, die Angebote anzunehmen, gäbe es nicht, Möglichkeiten der Absprache mit Eltern und Schule aber schon. Trotz der für jedermann jederzeit offenen Räume ist die Einrichtung getrennter Bereiche möglich – falls dies die aktuelle Corona-Lage erfordert. Die Vorschüler werden vorerst nicht mit einziehen, Corona habe in den letzten Monaten notwendige Absprachen mit den Eltern erschwert. Vielleicht im Lauf des nächsten Schuljahres, so Münster.

Stadtrat entscheidet über Verträge

Dreh- und Angelpunkt wird das lichtdurchflutete Atrium – als Platz zum Tummeln, Vespern, Spielen, Hausaufgaben machen, als Treff für Früh- und Späthort. Und ganz wichtig: Es bietet auch Platz für Veranstaltungen – der Heide-Grundschule oder der Oberschule, für Elternabende, Vereine und mehr. Dies sei auch eine Bedingung von Rat und Stadt von Beginn an gewesen.

Fragen zu Betriebskosten, Vertragsdauer und ähnlichem gab es noch einige an Verwaltung und AWO-Vertreter. Letztlich aber stimmte der Stadtrat dem Abschluss einer Vereinbarung über Betrieb und Finanzierung sowie dem Nutzungs- und Überlassungsvertrag mit der Arbeiterwohlfahrt zu.

Von Kathrin Kabelitz

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