Quelle: Mittwoch, 14.08.2024, Dübener Wochenspiegel
Von der Raupe zum Schmetterling: Ein unvergessliches Abenteuer
(Bad Düben/Wsp). Was als kleiner Spaß begann, verwandelte sich in ein aufregendes Abenteuer: Der AWO Hort "Biberburg" sollte ein außergewöhnliches Haustier bekommen! Die Erzieherinnen Charlotte Gäbler und Mareen Henschel suchten nach dem perfekten tierischen Mitbewohner. Hunde, Katzen und Meerschweinchen waren schnell vom Tisch - ein echter Hingucker sollte es sein!
Und so zogen Mitte April elf kleine Raupen in einer Aufzuchtschale in die "Biberburg" ein. Mit einem Beobachtungsheft bewaffnet, verfolgten die Kinder und Erzieherinnen mit großen Augen die Verwandlung ihrer neuen Freunde. Jeden Tag entdeckten sie neue Wunder: Die winzigen Raupen, kaum größer als ein Fingernagel, mauserten sich innerhalb von acht Tagen zu kleinen, dicken Wesen mit weißen Härchen und netzartigen Gespinsten. Wer ganz nah an der Schale lauschte, konnte sie sogar fressen hören!
Nach acht Tagen klammerten sich die Raupen immer häufiger an den Deckel der Schale. Zwei gelb-grüne Streifen zeichneten sich auf ihren Körpern ab. Am zehnten Tag hingen zehn von elf Raupen kopfüber am Deckel und begannen ihre Verwandlung zum Schmetterling: Sie nahmen die charakteristische J-Form an und verpuppten sich. Das Wochenende nahte und die Kinder mussten ihre tierischen Freunde alleine zurücklassen, denn ein Transport in diesem empfindlichen Stadium wäre viel zu gefährlich gewesen. Die Raupen durften auf keinen Fall vom Deckel fallen!
Die verpuppten Raupen waren in schimmerndem Grau-Hellgrün mit goldenen Mustern gemalt. Nach vier Tagen zogen sie in ihr neues Zuhause um: von der Schale in eine geräumige Voliere. Es war Anfang Mai und abermals stand das Wochenende vor der Tür. Die Erzieherinnen hatten Angst, dass die Schmetterlinge schon am Wochenende schlüpfen würden, während die Kinder zu Hause waren. Und tatsächlich:
Am Samstag waren bereits zehn der elf Schmetterlinge geschlüpft! Mit Äpfeln und Trauben wurden sie liebevoll versorgt. Am darauffolgenden Montag gab es frische Äpfel und eine Wasser-Fruchtzuckermischung. Die Kinder hatten noch ein paar Tage Zeit, ihre Schmetterlings-Mitbewohner zu beobachten und die Voliere mit Naturmaterialien zu verschönern. Dann war es Zeit für den Abschied: In einer feierlichen Zeremonie durften die Schmetterlinge in die Freiheit fliegen und die "Biberburg" hinter sich lassen.
Nach genau 19 Tagen war der Zauber vollbracht – aus den winzigen Raupen wurden prächtige Schmetterlinge. Die "Biberburg" erlebte ein unvergessliches Abenteuer, welches die Kinder und Erzieherinnen noch lange in Erinnerung behalten werden.
Katja Halangk, Öffentlichkeitsarbeit AWO Nordsachsen, im Namen des AWO Hort "Biberburg"