Quelle: Dübener Wochenspiegel, 12.10.2022, Heike Nyari
Treffen verschiedenster Nationalitäten
(Bad Düben/Wsp/ny). Im Bad Dübener Postweg, auf dem Areal der AWO Kita „Märchenland“ befindet sich eine Begegnungsstätte für Spätaussiedler und Flüchtlinge. „Es geht, wie der Name verrät, um Begegnung und Kommunikation, aber auch um Beratung und Hilfe in behördlichen Angelegenheiten“, erklärt Claudia Asik. Wie die Sozialarbeiterin der Arbeiterwohlfahrt Nordsachsen hinzufügt, finden aktuell wöchentliche Treffen mit Frauen, die unterschiedlichen Nationalitäten angehören, statt. Besonders beliebt sind die Tage, an denen gemeinsam gekocht und gebacken wird. In dieser Woche findet ein Erste-Hilfe-Kurs statt.
Flüchtlinge im Asylverfahren
In der Begegnungsstätte leistet Claudia Asik seit 2017 Flüchtlingssozialarbeit. Die AWO und die Diakonie gehen hierbei Hand in Hand. „Ich betreue und berate vor allem Flüchtlinge aus dem Raum Bad Düben und Laußig, die sich noch im Asylverfahren befinden“, erklärt die 45-Jährige. Diese Menschen stammen aus Ländern, wie Syrien, Afghanistan, Somalia, Palästina, Iran, Irak, Pakistan, Albanien, Georgien, Tschetschenien, Kamerun und Polen.
In die Region um Bad Düben kommen die Menschen, nachdem sie zuvor in Erstaufnahmeeinrichtungen, z. B. in Chemnitz, waren. Über das jeweilige Landratsamt werden sie auf die Städte und Gemeinden verteilt, so eben auch nach Bad Düben und Laußig. Sie werden in den Orten untergebracht und es folgt eine Menge Bürokratie zur Anmeldung, Beantragung von Unterhaltszuschuss, Kontakt zum Jobcenter und die Unterbringung der Kinder.
Die Zahl der Flüchtlinge, die sich in der Region aufhalten, schwankt. Es gibt Menschen, die sind nur ein paar Tage oder Wochen hier. Andere bleiben Jahre. Um mal eine Zahl zu nennen: Im Abschlussbericht von 2021 für den Raum Bad Düben und Laußig steht, dass insgesamt 40 Familien, 20 Einzelpersonen und 111 Kinder registriert waren. Die Jungen und Mädchen besuchen Kindertagesstätten und Schulen und in Kürze absolvieren einige sogar ihre Lehre.
Kurse für Ukrainer
Der aktuellen Lage geschuldet kamen in den zurückliegenden Monaten eine ganze Reihe Ukrainer hinzu. Um mal eine zweite Zahl zu nennen: Aktuell (Stand 05.10.) leben 80 Personen ukrainischer Herkunft in Bad Dübener. Vorrangig handelt es sich dabei um junge Mütter mit ihren Kindern. Ein Teil der Frauen besucht jeden Tag (Montag bis Freitag) in der Begegnungsstätte einen Integrationskurs, der im Juli 2022 begann und bestimmt ein Jahr lang laufen wird. Es geht vor allem um das Erlernen der deutschen Sprache und als Hauptgrund nennt Claudia Asik die Möglichkeit, hier in Deutschland in absehbarer Zeit arbeiten gehen zu können.