Endspurt vor den Sommerferien in Nordsachsens Schulen und Kitas

Quelle: LVZ, 16.07.2021, nf, cku, bro, ws, cj

Die Sommerferien stehen vor der Tür! An den Schulen im Landkreis hat deshalb längst die entspannte Phase begonnen. Und an den Kitas heißt es nun für die Vorschüler, allmählich Abschied zu nehmen. Wir haben einmal in Grundschulen und Kitas in Nordsachsen nachgefragt, was dort jetzt los ist.

Nordsachsen

Mühlentour, Schulgarten-Endspurt und Ausflug zur Nudelfabrik – an den Kitas und Grundschulen in Nordsachsen geht es kurz vor den Ferien entspannt zu. Wir haben einmal nachgefragt.

Grundschule Jesewitz

Gemeinsam schöne Momente erleben, alle machen etwas zusammen – das ist an der Grundschule in Jesewitz eigentlich das ganze Jahr über gang und gäbe, erzählt Schulleiterin Kerstin Bröse. Vor den großen Ferien und weil sich die Kinder coronabedingt auch eine Zeit lang nicht sehen konnten, nimmt das in diesen Tagen aber noch einmal mehr Platz ein. „Wir wollen den Kindern ein paar schöne Abschlusstage bieten, sie sollen freudvoll in die Sommerferien starten“, so die Schulleiterin.

So war am Donnerstag die zweite Klasse von Lehrer Jens Hempel zum letzten Mal im neuen Schulgarten aktiv gewesen. Den haben die Kinder zusammen mit Angela Richter und dem Projektteam Perma-Schulgarten vom Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen seit dem Frühjahr umgestaltet – Permakulturen haben Einzug gehalten. Die Beete wurden außerdem nicht mehr nach Klassen aufgeteilt, sondern alle sind jetzt zuständig für den Schulgarten und das, was dort saisonal wächst. „Damit vermeiden wir, dass ein Beet mal nicht so ordentlich aussieht, wenn eine Klasse gerade auf Schulfahrt ist“, sagt Kerstin Bröse.

Aber nicht nur der Schulgarten lud zu gemeinsamen Aktivitäten vor den großen Ferien ein. Roland Gempe aus Pehritzsch, in der Region auch bekannt als Heidemönch, organisierte über Sachsenforst Baumaterial für Nistkästen. Gemeinschaftlich entstanden so im Werkunterricht über 20 Stück, die auf dem Martinsmarkt im November verkauft werden sollen. Der Erlös geht an den Schulförderverein.

Ebenfalls fanden in den vergangenen Tagen verschiedene Ausflüge und Wandertage statt. Wie Kerstin Bröse erzählt, ging es an einem Tag für die ersten Klassen auf einen Pferdehof, weil das gerade Thema im Sachkundeunterricht war. Die zweiten und dritten Klassen begaben sich derweil auf die Spuren des neuen Eilenburger Planetenwanderwegs. Nächsten Dienstag wird der wegen Corona ausgefallene Vorlesewettbewerb nachgeholt. Und die vierten Klassen können sich noch auf ein Geländespiel freuen, bis dann zum vorerst letzten Mal die Schulglocke läutet und die Sommerferien endlich starten.

Kita „Schwalbennest“ in Löbnitz

Ab zur Mühle ging es am Donnerstag für Erzieherin Silke Hueske und die Kinder der Vorschulgruppe Marienkäfer der Löbnitzer Kita „Schwalbennest“. Der Ausflug war der Abschluss ihrer Kindergartenzeit, bald geht es für die Jungen und Mädchen in die Schule. Gelernt haben sie in der Kindergartenzeit aber schon viel.

Am Donnerstag war Rentner Horst Marggraf von den Löbnitzer Mühlenfreunden ihr Lehrer und gab den Kindern eine Führung durch die Döblermühle. Die Bockwindmühle wurde 1760 erbaut. 1993 wurde die Mühle dann rekonstruiert und erhielt 1994 ein neues Antriebsrad und neue Ruten. Die technische Ausstattung besteht heute noch aus einer Haferquetsche und einem Schrotgang.

Horst Marggraf erzählte den Kindern daher auch viel aus früheren Zeiten der Bockwindmühle. So mussten die Müller zum Beispiel früher so lange in der Mühle bleiben, wie sich die Flügel drehten. Deshalb gab es einen Ofen, Geschirr und Besteck, aber auch ein Gesangbuch und die Bibel – bei schlechtem Wetter konnte der Müller dann zu Gott beten, dass die Mühle nicht kaputtgeht. Auch praktisch durften sich die Vorschulkinder an der Mühle austoben und um die Wette Mehl mahlen.

Kita „Unter dem Regenbogen“ in Oschatz

Alle Kinder – und viele Erwachsene – essen Nudeln gern. Aber wo kommen die vielfältigen Leckereien eigentlich her und wie werden sie gemacht? Wie kommt das Loch in die Makkaroni und warum brechen die langen Spaghetti nur selten auseinander? Das und mehr erfuhren die Schulanfänger der kirchlichen Kindertagesstätte „Unter dem Regenbogen“ aus Oschatz jetzt im Nudelcenter in der Nachbarstadt Riesa.

Das Unternehmen Riesaer Teigwaren wartet dort unter anderem mit einem Nudelmuseum und einer gläsernen Produktion auf. „Die Nudelfabrik ist jedes Jahr aufs neue Anlaufstelle für unsere ältesten Kinder. Wir krönen damit sozusagen ihre Kindergartenzeit, kurz bevor sie uns verlassen“, so die Leiterin der Einrichtung, Katrin Schulze, über den traditionellen Ausflug. Die Nudelpackungen im Supermarktregal oder dem heimischen Küchenschrank kennt jedes Kind, den Nudelteig sicherlich auch. „In Riesa lernen die Kinder ein regionales Unternehmen kennen, dass ihre Lieblingsspeise herstellt. Der Besuch dort beantwortet immer gleich mehrere Fragen auf einmal, die wir sehr oft gestellt bekommen“, so Katrin Schulze.

Kita „Spatzenhaus“ in Bad Düben

Fröhliches Kinderlachen ist auf dem ganzen Außengelände der Awo-Kindertagesstätte „Spatzenhaus“ in Bad Düben zu hören. Die Mädchen und Jungen toben ausgelassen auf ihrem Spielplatz herum, spielen an der Matschanlage oder kochen in der kleinen Kinderküche ein kleines Essen. Doch das war lange nicht so. „Corona hat uns ganz schön eingebremst. Das erste Halbjahr war sehr einschneidend. Für Kinder und Betreuer gleichermaßen. Bei der täglichen Arbeit mussten wir oft tief in die Alternativkiste greifen, damit wir einen halbwegs spannenden Alltag für alle organisieren können“, erzählt Leiterin Simone Walter.

Doch jetzt hat sich für die 247 Krippen, Kita- und Hortkinder vieles weitgehend normalisiert. Seit Anfang Juni läuft alles wieder wie immer. Die Kinder kommen wieder gerne in ihre Einrichtung. „Seitdem haben wir schon einiges gemacht. Einen Wandertag zum Spielplatz Hammermühle, unser Zuckertütenfest für unsere 32 Erstklässler, wir waren Eis essen und einiges andere mehr“, zählt Walter auf.

Auch für die bevorstehenden Sommerferien sind Simone Walter und ihr Team gut vorbereitet. Da warten unter anderem eine Sportwoche, eine Genusswoche, eine Kreativwoche sowie eine Tierwoche auf die Ferienkinder. Und dann fiebern alle einem ganz großen Höhepunkt im zweiten Halbjahr entgegen. Denn im Herbst soll endlich der neue Hort „Biberburg“ an der Heidegrundschule eröffnet werden.

Hort „Grashüpfer“ in Oschatz

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlugen jetzt die Erzieherinnen im Oschatzer Hort „Grashüpfer“: Das Team um Leiterin Anne Kernche stemmte beim ersten Fest unter freiem Himmel sowohl die Verabschiedung der Viertklässler als auch die nachgeholte Begrüßung der Erstklässler, die seit vergangenem Jahr die Einrichtung besuchen. Letzteres konnte wegen der Pandemie-Auflagen zum eigentlichen Zeitpunkt nicht stattfinden.

Unterstützt von zahlreichen Elternvertretern, der Freizeitinsel Riesa und Choreographin Madelaine Fellmann wurde im Außengelände des Hortgebäudes diese Woche endlich wieder Party gemacht. „Ganz besonders freut es mich, dass Dennis Thomas, der Vater einer unserer Kinder, drei Hüpfburgen zur Verfügung gestellt hat“, so Hortleiterin Kernche.

Schon Tradition bei den Grashüpfern, wurden wieder Luftballons mit Adressenkärtchen der Erstklässler auf die Reise geschickt. Man darf gespannt sein, aus welchen Winkeln Deutschlands oder der übrigen Welt demnächst Antworten eintreffen.

Von nf, cku, bro, ws, cj

 

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