Quelle: 28. Juni 2023, Dübener Wochenspiegel
(Bad Düben/Wsp/ny). Ein runder Geburtstag ist immer auch ein guter Anlass, Danke zu sagen, sich des Erreichten zu freuen und natürlich ausgiebig zu feiern. Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hatte jetzt so einen Grund und lud anlässlich seines 30-jährigen Jubiläums zur großen Geburtstagsfeier ins geschmücktes Festzelt ein.
Zum Festakt war es Geschäftsführer Marko Schreiber eine besondere Freude, die Bürgermeister Astrid Münster (Bad Düben, WBD) und Lothar Schneider (Laußig, parteilos), die Vorstandsvorsitzende des AWO-Landesverbandes Margit Weihnert, die ehemalige Geschäftsführerin Rosmarie Lange sowie Vertreter verschiedener Kommunen, des Landkreises und des AWO-Kreisvorstandes sowie leitende Mitarbeiter und externe Partner begrüßen zu dürfen.
In seiner Eröffnungsrede ging Schreiber zunächst auf die lange Geschichte der Arbeiterwohlfahrt ein, lobte Frauen und Männer der ersten Stunde und erinnerte an viele ehrenamtliche Helfer und Unterstützer. Das Datum 16. Juni 1993 ging in die regionale AWO-Geschichte ein, weil „im Rahmen einer außerordentlichen Kreisdelegiertenkonferenz der Kreisverbände Eilenburg und Delitzsch sowie des Ortsvereins Torgau der Kreisverband Delitzsch-Eilenburg-Torgau gegründet wurde“, weiß der Geschäftsführer. Vorstandsvorsitzender war seinerzeit Dietmar Schübel.
Bis heute stellt die AWO Nordsachsen eine unverzichtbare Säule der Sozialarbeit in mehreren Gemeinden dar und leistet Unterstützung und Beratung bei vielfältigen alltäglichen Problemen. Mit 550 Mitgliedern ist sie übrigens der größte Kreisverband im ganzen Freistaat. Auch die Entwicklung der Mitarbeiterstärke kann sich sehen lassen. So wuchs sie von 60 Kolleginnen und Kollegen in 1993 zu 470 am heutigen Tag. Sie arbeiten unter anderem in Pflegeheimen, beim Fahrdienst, in Kindertagesstätten, in Horteinrichtungen, im Jugendhaus „Poly“, in den Beratungsdiensten, in der Hauswirtschaft, in der Verwaltung, in Begegnungsstätten und in der Bibliothek, um nur einige Bereiche zu nennen.
Ohne jetzt näher auf die Corona-Zeit einzugehen, war es Schreiber jedoch ein unbedingtes Bedürfnis, allen im Unternehmen Beschäftigten Danke zu sagen, die in dieser ungewöhnlichen Zeit ihre Arbeit pflichtbewusst erledigten, obwohl diese zum Teil mit erheblichen Risiken für die eigene Gesundheit behaftet war. Auch mit einem bürokratischen Mehraufwand, der gestemmt werden musste, hatte die AWO zu kämpfen. In diesem Zusammenhang ließ Schreiber nicht unerwähnt, dass man sich trotz des teilweisen Ausnahmezustandes auch auf die regionalen Partner verlassen konnte.
Doch wie geht es weiter? „Mich treibt momentan vieles um“, sagte der Geschäftsführer mit Blick in die Zukunft. Eines der größten Herausforderungen stellt der demografische Wandel dar und er sei sich sicher, dass der derzeitige sogenannte Fachkräftemangel erst ein laues Lüftchen darstelle. Der eigentliche Sturm würde womöglich beginnen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre in Rente gehen. Er befürchtet, dass in Zukunft eine Reihe von Geschäftsmodellen nicht mehr funktionieren könnten. Außerdem erschwere die immer weiter zunehmende Bürokratie die eigentliche Arbeit und mache vieles komplizierter. Sorge mache ihm auch die hohe Preisentwicklung im Pflegebereich, denn hier redet man bereits von Eigenanteilen für einen Pflegeheimplatz von bis zu 3.000 Euro. „In einem wohlhabenden Land wie Deutschland muss es möglich sein, dass man im Fall von Pflegebedürftigkeit nicht zum Sozialfall wird.“
Doch Schreiber schaut von einer tiefen Zuversicht getragen trotzdem optimistisch in die Zukunft. Der Blick beginnt mit der weiteren Digitalisierung des Unternehmens, der Umsetzung geplanter Projekte und die Erschließung neuer Geschäftsbereiche.
Ein fester Bestandteil der AWO-Familie ist zweifelsohne der gemischte Chor unter der musikalischen Leitung von Heidrun Klatte. Der Klangkörper bereitet den Menschen bei zahlreichen Veranstaltungen der Region viel Freude. Für ihr langjähriges vorbildliches Engagement wurde die Chorleiterin vom Landesverband geehrt. Dem offiziellen Festakt schlossen sich ein geselliger Nachmittag und ein unterhaltsames Abendprogramm mit reichlich Speis und Trank für die Gäste und AWO-Mitarbeiter an. Mit dabei das Comedytheater „Los Lachos“, DJ Roland Fischer und die Band „The Dreps“ aus Tornau.