Gleichheit ist nicht immer gerecht

Quelle: LVZ, 15.06.2022, Heike Liesaus

Gleichheit ist nicht immer gerecht

Manch­mal hört sich et­was lo­gisch an: So die Sa­che mit den ex­ter­nen Bil­dungs­an­ge­bo­ten, die in den nord­säch­si­schen AWO-Kin­der­ta­ges­stät­ten ab­ge­schafft wer­den soll­ten. Bei ei­nem Ein­zel­fall gibt es Dis­kus­sio­nen, ob die Kurs­zeit zur Be­treu­ungs­zeit in der Ki­ta ge­hört. Der Ver­band nahm das zum An­lass, das Ver­fah­ren end­lich grund­sätz­lich ein­heit­lich und ge­recht zu re­geln. Die Idee da­hin­ter: Die An­ge­bo­te sind un­ge­recht, weil Kin­der un­gleich be­han­delt wer­den. Und schlie­ß­lich kann je­de Er­zie­he­rin und je­der Er­zie­her auch et­was für früh­kind­li­che Mu­sik­bil­dung tun.

Aber nä­her be­trach­tet sind die zu­sätz­li­chen Kur­se dort, wo sie über­haupt statt­fin­den, nicht zu er­set­zen. Dann ist der re­gel­mä­ßi­ge, al­ters­ge­rech­te Kurs für Kin­der, die sich da­für in­ter­es­sie­ren, tat­säch­lich bes­ser und prak­ti­ka­bler als ein An­ge­bot, für das sich Kin­der im­mer wie­der spon­tan ent­schei­den kön­nen. Na­tür­lich darf kein in­ter­es­sier­tes Kind au­ßen vor blei­ben, falls El­tern den Kurs nicht fi­nan­zie­ren kön­nen. Aber auch das lässt sich re­geln. Es geht nicht al­len bes­ser, in­dem ei­ni­gen das, was sie mit In­ter­es­se ver­fol­gen, oh­ne Not weg­ge­nom­men wird. 

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