Kaffee, Kuchen und Piroggen: Osterfest für Geflüchtete in Bad Düben

Quelle: LVZ, 14.04.2022, Hanna Gerwig

Kuchen, Deruni und Piroggen – nicht nur kulinarisch hat ein Osterfest in Bad Düben Geflüchtete und Ortsansässige näher zusammenrücken lassen. Initiiert wurde die Feier von der Stadtverwaltung gemeinsam mit der AWO und der Diakonie.

Bad Düben. Eine Hüpfburg und eine Bastelecke für die Kinder, Kaffee, Kuchen und einige Stunden unbeschwerten Zusammenseins für die Erwachsenen: Die Bad Dübener Stadtverwaltung hat am Mittwoch gemeinsam mit der AWO und der Diakonie ein Osterfest für Geflüchtete organisiert. Um die 70 Menschen kamen am Nachmittag auf dem Hof der Begegnungsstätte „Neue Heimat“ am Postweg 6 zusammen.

Viele Mütter mit Kindern in Bad Düben

„Wir hatten gemeinsam den Einfall, unseren ukrainischen Freunden zu Ostern eine kleine Freude zu bereiten“, sagt Barbara Paul vom Sachgebiet Soziales der Stadtverwaltung. Gedacht war die Feier als kurze Atempause von den schlimmen Nachrichten um den Krieg – und als Möglichkeit für die Geflüchteten, sich untereinander zu vernetzen und im Ort anzukommen. „Wir wollten einfach eine Möglichkeit schaffen, einander kennenzulernen, miteinander zu sprechen und ein bisschen zu feiern“, erklärt Paul, die sich über die gute Stimmung während des sonnigen Nachmittags freut.

Spezialitäten aus der ukrainischen Küche

Viele der Schutzsuchenden in Bad Düben sind Mütter mit ihren Kindern. Für sie gab es – neben einer Mal- und Bastelstraße – am Mittwoch kleine Osterpräsente und Süßigkeiten. „Vor allem aber haben sich die Muttis gefreut, ihre Kleinen herumtoben zu sehen“, so Paul. Für sie und andere Helfende bot sich derweil eine Gelegenheit, die ukrainische Küche kennenzulernen. So hatten viele Gäste traditionelle Speisen aus ihrer Heimat zubereitet: Darunter Piroggen und Wareniki – unterschiedlich gefüllte Teigtaschen, Deruni – ukrainische Kartoffelpuffer sowie herzhafte Kuchen mit Lauch- und Hackfleischfüllung. Auf besondere Begeisterung stieß auch eine Schokoladentorte mit Obstbelag – das Werk einer ukrainischen Konditorin.

Schulzentrum sammelt Spenden

Mit dabei waren außerdem Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schule des evangelischen Schulzentrums. Sie übergaben Spenden in Form vieler Gutscheine für ortsansässige Händler. Unterstützung kam auch von der „Ukraine-Hilfe Leipzig“ sowie der Bundespolizei. Die Beamten helfen unter anderem, Wohnungen in Bad Düben für Geflüchtete einzurichten. Nachdem in den ersten Wochen viele Schutzsuchende in Ferienwohnungen unterkamen, können die meisten von ihnen schon in der nächsten Woche in feste Unterkünfte umziehen. „Unsere Bürgermeisterin Frau Münster darf im Auftrag des Landratsamts selbst Verträge mit den Vermietern abschließen“, so Barbara Paul. Ausgestattet werden die Wohnungen mittels zur Verfügung stehender Gelder sowie geschenkter Möbel.

Kleiderkammer öffnet nach den Osterferien wieder

"Die Spendenbereitschaft der Menschen ist generell unglaublich groß", sagt Claudia Asik, Flüchtlingssozialarbeiterin in Bad Düben. Zwischenzeitlich musste in der Kleiderkammer auf dem Gelände sogar ein Zwischenstopp eingelegt werden. "Wir kamen mit dem Sortieren einfach nicht mehr hinterher." Mittlerweile habe das Team aber Unterstützung von sechs ukrainischen Frauen erhalten, die sich nach ihrer Flucht nun selbst vor Ort engagieren. Nach den Osterferien kann die Kammer wieder öffnen.

Von Hanna Gerwig

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