Ukrainische Flüchtlinge: Bad Düben sucht weiter Möbel-Spenden

Quelle: LVZ Delitzsch-Eilenburg, 26.03.2022, Steffen Brost

Kleiderkammer hat wieder geöffnet

Nach und nach sollen jetzt in Bad Düben die ersten Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge hergerichtet werden. Um die Räume einzurichten, braucht es Möbel und Alltagsdinge. Wer etwas spenden möchte sollte einiges beachten.

Bad Düben

Die Spendenbereitschaft für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge in Bad Düben ist riesengroß. Vor drei Wochen kamen die ersten Menschen mit Bussen an. Mittlerweile sind fast täglich welche dazugekommen. Aktuell sind rund 80 Geflüchtete – vorwiegend Frauen und Kinder – in Bad Düben angekommen. Doch die Stadt muss sich noch auf weitere Flüchtlinge einstellen. Erwartet werden bis zu 300.

Die meisten Geflüchteten kommen aus Region Charkiw

„Die meisten kamen bisher aus dem Gebiet um das stark umkämpfte Charkiw in der Ostukraine. Viele waren bis zu zwei Wochen unterwegs, bis sie letztlich bei uns angekommen sind. Wir haben Handyfotos gesehen, wie sie sich in den Luftschutzbunkern und Kellern ihrer Häuser vor den Bomben geschützt haben“, erzählte Kathrin Listemann von der Bad Dübener Stadtverwaltung. Gemeinsam mit Kollegin Emily Gall koordiniert sie die Spenden, die seit einem Aufruf der Stadt angekommen sind. „Sofort nach dem Aufruf startete in unserer Stadt eine große Welle der Hilfsbereitschaft. Wir müssen alle Menschen aus der Ukraine irgendwo unterbringen. Aktuell haben wir Wohnungen der Wohnungsbaugesellschaft angemietet und diese voll ausgestattet. Andere sind bei privaten Vermietern untergekommen. Doch aktuell müssen wir leerstehenden Wohnraum mit Möbeln und allem, was man zum Leben braucht, ausstatten, wenn weitere flüchtende Menschen kommen. Deshalb suchen wir nicht nur weiter dringend Wohnraum, sondern auch Möbel und alles was dazugehört“, so Listemann weiter.

Küchen werden weiter benötigt

Alles das, was die Bad Dübener und Menschen aus der Region gespendet haben, wurde in den vergangenen Wochen abgeholt und eingelagert oder auch gleich in die leeren Wohnungen gefahren, damit diese ausgestattet sind. „Wir haben ausschließlich neues Dinge wie Töpfe, Geschirr, Klamotten, Möbel, Betten und anderes bekommen. Vieles war wenig gebraucht oder gar nicht. Sämtliche Bekleidung geht über die Kleiderkammer der Arbeiterwohlfahrt und wird dort angenommen und an Bedürftige wieder ausgegeben. Dringend benötigt werden zudem immer noch Schulranzen, Schulbedarf, komplette Küchen sowie Herde, Waschmaschinen, Betten und Möbel“, zählte Emily Gall auf.

Für jede Hilfe dankbar

Die beiden Mitarbeiterinnen aus dem Rathaus bitten auch um Verständnis, wenn sich Spendenwillige melden und nicht sofort eine Rückmeldung aus dem Rathaus kommt. „Wir arbeiten alle Angebote ab. Aber manchmal ist es so viel, da bleibt auch mal was liegen. Wir sind für jede Hilfe dankbar. Auch unseren Unternehmen der Stadt wie beispielsweise der Firma Noack, Torsten Sademann sowie Tilo und Mike Kühne, die uns mit Fahrzeugen und beim Möbeltransport unterstützen. Ein dickes Dankeschön geht auch an die Geschäfte und Supermärkte die uns mit Gutscheinen ausstatten, die wir gerne an unsere neuen Mitbürger weitergeben. Auch ein Dankeschön für die vielen Geldspenden, die wir bisher bekommen haben“, ist Listemann dankbar.

Wer spenden möchten und eine Abholung vereinbaren will, schickt zunächst ein Foto von den abzugebenden Möbeln per Mail. Danach meldet sich die Stadt, um weiteres abzusprechen.

Kontakt: Mail: kathrin.listemann@ bad-dueben.de, Telefon 034243722 -21 oder -29

Von Steffen Brost

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