Lesung: Wie geht Montagslaune?

Großer Andrang in der Obermühle

Quelle: Mittwoch, 10.April 2024, Dübener Wochenspiegel

(Bad Düben/Wsp.) Dass der Titel „Montagslaune“ Programm ist, erlebten die rund 60 Zuhörer vergangenen Montag in der Obermühle Bad Düben. Die AWO Bibliothek lud zu einer Lesung von Jan Lipowski ein. Getreu dem Motto „Ohne Wein bin ich auch lustig (aber sicher ist sicher)“ startete das bunte Potpourri der guten (Montags-)Laune mit einer Reise durch Lipowskis Bücher. Schon alleine die Buchtitel wie „Was du heute kannst entkorken, das verschiebe nicht auf morgen“, „Rotweinlaune“ oder „Alltag ist heilbar“ ließen vermuten, dass es in den nächsten zwei Stunden nicht langweilig werden würde. Der Autor nahm seine Gäste mit in das Abenteuer Supermarkt, erzählte was es mit einer veganen Hochzeit auf sich hatte und wie das mit dem Altern bei Männern so abläuft. Seine äußerst amüsanten Alltagsgeschichten begegnen ihm quasi auf der Straße oder auch mal an der Haltestelle. Und so entstehen Kurzgeschichten wie diese mit dem Titel „Handarbeit“, welche von einer strickenden jungen hübschen Frau an der Bushaltestelle handelt, die sich bei näherer Betrachtung als kopfhörerkabelentfesselnde Jugendliche entpuppte. Gut wer klar aus der Ferne sehen kann. Das nicht nur die Sehkraft im Alter bei Männern nachlässt, sondern auch die Elastizität der Haut, wurde in eine Kurzgeschichte rund um das Thema Männergesundheit verarbeitet. Die Lebensphase zwischen gepflegt aussehen und gepflegt werden, ist eben doch nicht so lange wie wir alle denken, stellte Lipowski selbstkritisch fest. „Wer die Wahrheit im Wein finden will, darf die Suche nicht gleich beim ersten Glas aufgeben“. Viele unterhaltsame Sprichwörter fielen an dem Abend und wurden mit humorvollen Cartoons von Uwe Krumbiegel untermalt. Die lustigen Alltagsszenen in Form der bunten Zeichnungen ließen die Zuhörer des Öfteren in lautes Gelächter ausbrechen. Egal, ob es um Beziehungen zwischen Mann und Frau, die Herausforderungen auf Männertoiletten oder um den Fluch der Moderne ging. Jan Lipowski versteht es, die Menschen mit Humor und Witz in seine alltagsnahen Geschichten einzubeziehen. So stellte er ihnen zu Beginn die Frage: Was wäre, wenn Gott ein Sachse gewesen wäre? Mit der Antwort, er wäre am dritten Tag fertsch gewesen, denn die Sachsen sind nicht nur helle, sondern auch schnelle, beendete er die Lesung.

Daniela Peschel-Droske

 

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