Mobiles Theater beflügelt die Fantasie: der Grüffelo in Bad Düben - AWO-Bibliothek organisiert kostenfreie Vorstellung für Kinder

Quelle: LVZ, 23.07.2022, Anke Herold

Mobiles Theater beflügelt die Fantasie: Der Grüffelo in Bad Düben - AWO-Bibliothek organisiert kostenfreie Vorstellung für Kinder

Bad Düben. Als das zarte Mäuschen und der eitle Fuchs die kleine aufgebaute Bühne in der Bad Dübener Sporthalle betraten, hatten beide Figuren sofort die Herzen der kleinen Zuschauer gewonnen. Die Mädchen und Jungen aus den verschiedenen Kitas und dem Hort „Biberburg“ saßen gespannt auf den Turnbänken, denn es stand die aufregende Geschichte „Der Grüffelo“ auf dem Plan. Das Fantasie-Tier ist den meisten Kindern bekannt, ebenso wie das zur Geschichte gehörende Mäuschen, das zunächst das Tier erfindet und später sogar trifft.

Die britische Schriftstellerin Julia Donaldson schrieb das Kinderbuch Ende der 1990-Jahre, seitdem ist die Geschichte nicht mehr wegzudenken, wenn es darum geht, Kinderliteratur an die kleinen Leserinnen oder Leser zu bringen.

Leider wird es zunehmend schwerer, Kinder für das Lesen zu begeistern. Die Ursachen hierfür sind ebenso vielfältig wie die Möglichkeiten, der Leseunlust entgegenzuwirken. Dem Bibliothekenverband liegt es natürlich besonders am Herzen, das Lesen und die damit verbundene Förderung von Konzentration und Kreativität unter den Kindern voranzubringen. Eigens dafür nimmt die AWO-Bibliothek Bad Düben am diesjährigen Projekt „Kilian – Kinderliteratur anders“ teil und lud das MobileTheater „pohyb’s und konsorten, Stefan Ferencz & Maike Jansen“ aus Unterfranken in die Kurstadt ein, um den Grüffelo in einer ungewöhnlichen Aufführung den Kids näherzubringen.

„Wir stellen mehr und mehr fest, dass Kinder weniger Interesse an gedruckten Büchern haben und sich lieber mit digitalen Medien beschäftigen“, erklärt Bibliotheksleiterin Angela Pietsch und möchte mit vielfältigen Veranstaltungen dem entgegentreten. Ähnlich sehen es die Darsteller Jansen und Ferencz, die als Duo seit 2004 zusammen gegen den Lesefrust ankommen wollen. „Unser körperbetontes Theaterkommt mit wenig Sprache aus und ist auch ohne Sprachkenntnis verständlich“, erklärt die Hauptdarstellerin. Und ihr Partner fügt hinzu: „Wir möchten aus den Kindern endlich wieder die Fantasie rauskitzeln. Sie sollen wieder das Buchumblättern lernen, und nicht nur das Handy oder das Tablet bedienen können“.


Beide wollen das erreichen, indem sie wenig Kulisse und dafür mehr Mimik und Gestik einsetzen. Genau das ist ihnen gelungen, denn interessiert lauschten die Kinder in der Sporthalle, sprangen von ihren Plätzen auf, wenn es spannend wurde, tauschten sich begeistert mit ihren Freunden aus und interagierten mit den Darstellern.
Kostenfrei konnten Kinder und Erwachsene das Theaterstück genießen. Möglich gemacht hat das unter anderem, dass die Maßnahme durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtagbeschlossenen Haushaltes mitfinanziert wurde. Das Sächsische Staatsministerium für Kultus steht als Förderer hinter dem Projekt.

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