Sanierung - Bad Dübens "Bullenkloster erstrahlt in neuem Glanz

Quelle: LVZ, 19.08.2021, Steffen Brost

Die Gerüste sind gefallen, die Sanierung schreitet voran. Aus dem Schandfleck im Bad Dübener Postweg ist nunmehr ein ansehnliches Gebäude entstanden. Auch für den benachbarten „Würfel“ gibt es Pläne.

Bad Düben

Die Baugerüste am ehemaligen Ledigenwohnheim im Postweg in Bad Düben sind weg und zum Vorschein ist eine schicke Fassade gekommen. Jahrelang stand der Mehrgeschosser leer und wurde langsam zum Schandfleck in der Kurstadt. Erst als das in Wien ansässige Unternehmen VIG Interesse am Gebäude sowie am benachbarten Würfel zeigte, tat sich etwas. Die Stadt verkaufte den Fünfgeschosser.

Das plant der Investor

Seit Jahresbeginn läuft nun die Kernsanierung. Mittlerweile ist die weit fortgeschritten. Auf vier Etagen entstehen 32 seniorengerechte Ein- und Zweiraumwohnungen mit Balkon. Geplant sind neben einem Aufzug Pkw-Stellplätze und eine Ladestation für E-Autos. Im Erdgeschoss plant die Arbeiterwohlfahrt Nordsachsen eine Seniorenbegegnungsstätte. Außerdem soll eine Tagespflege entstehen.

Derzeit läuft der Innenausbau auf Hochtouren. Das Wohnprojekt kostet rund zwei Millionen Euro. Nach Fertigstellung des Gebäudes soll auch der sogenannte Würfel, ein Gebäude daneben, erneuert werden. Das Objekt mit rund 310 Quadratmetern Nutzfläche steht seit 2011 leer. Der Eigentümer plant, hier verschiedene Dienstleistungen unterzubringen, nannte aber bisher noch nichts Konkretes. Vieles sei vorstellbar – von Arztpraxis über Friseur bis hin zum Zeitungsladen.

Haus mit wechselvoller Geschichte

Der Mehrgeschosser im Postweg 15 hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Im Volksmund war er als „Bullenkloster“ bekannt. Das Objekt wurde in den 1980er-Jahren gebaut. In der Blütezeit Bad Dübens als Garnisonsstadt diente das Haus als Ledigenwohnheim für NVA-Soldaten, nach der Wende als Unterkunft für Spätaussiedler. Auch die Rettungswache war hier zeitweise stationiert.

Von Steffen Brost

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