Sanierung und Erweiterung des Lutherhauses - Pattsituation: Finanzierung knapp abgelehnt

Quelle: Dübener Wochenspiegel, 27.10.2021, Kevin Phillipp

(Bad Düben/Wsp/kp). Die Sanierung und Erweiterung des Lutherhauses ist vorerst auf Eis gelegt. Die vorgeschlagene Finanzierung scheiterte haarscharf am Votum des Bad Dübener Stadtrates. Die geschätzten Gesamtkosten in Höhe von 1,09 Millionen Euro sollen zu zwei Dritteln gefördert werden. Vom 33,3-prozentigen städtischen Anteil wollte der Investor, Bad Dübens evangelische Kirchengemeinde, wiederum 23,3 Prozent übernehmen. Daraus ergibt sich für die Stadt ein maximaler Aufwand in Höhe von 109.000 Euro – soweit zumindest der Plan. Mit fünf Ja- und fünf Nein-Stimmen, bei fünf Enthaltungen, kam es zur Pattsituation und damit zur Ablehnung der Beschlussvorlage.

Die Kirchengemeinde plant in der Gartenstraße neben der Sanierung des Gemeindehauses einen zusätzlichen Anbau im Pfarrgarten als Erweiterung der Räumlichkeiten. Hier soll – auch im Interesse der Stadt – eine offene städtische Begegnungsstätte entstehen, in der AWO und Diakonie nach Abriss des „Märchenland“-Komplexes unterkommen könnten. „Die Sanierung des Lutherhauses liegt mir sehr am Herzen, das Drumherum ehrlich gesagt nicht“, begründete Uwe Kulawinski seine Ablehnung. Man habe keinen Platz mehr dafür und es gäbe inzwischen genügend räumliche Möglichkeiten in der Kurstadt. Auch Markus Aé (Bürgerkreis) sprach von „Bauchschmerzen, 100.000 Euro für dieses Haus auszugeben“.

Das Projekt verschwindet aufgrund der Ablehnung nicht im Papierkorb – ganz im Gegenteil. Im Hintergrund wird bereits an einer möglichen Anpassung der Finanzierung gearbeitet. Gespräche mit Kirchengemeinde, Stadtverwaltung, Sächsische Aufbaubank (SAB) und der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) sollen neue Ergebnisse auf den Verhandlungstisch bringen.

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