Singen und Shoppen für das Bad Dübener Tafel-Projekt

Quelle: LVZ Delitzsch-Eilenburg, 20.12.2022, von Anke Herold, Steffen Brost und Kathrin Kabelitz

Singen und Shoppen für das Bad Dübener Tafel-Projekt

Noch ist unklar, wann die Ausgabe starten kann. Jetzt gab es die nächste Aktion der Unterstützer des Vorhabens – und auch der Stadtrat stellte zuvor Weichen.

Bad Düben. Wann Bad Dübens Tafel starten kann, ist noch unklar. Hinter den Kulissen aber geht der Einsatz für die erste Ausgabestelle für Bedürftige in der Kurstadt weiter – so vom Stadtrat und vor allem von den Bad Dübenern.

AWO-Chor und Kurrende animierten zum Mitsingen

Singen und Shoppen – und dann noch etwas für den guten Zwecktun. All das war am vierten Adventssonntag in Bad Düben möglich. Trotz Schnee und Frost traf das Premieren-Event, zu dem Tafel-Initiative, Stadt und die Macher des LandSchafftTheater eingeladen hatten, auf großes Interesse bei Sängerinnen und Sängern und denen, die einfach nur lauschen wollten. Andrea Kern von der Stadtverwaltung Bad Düben hatte jede Menge Textblätter, die es Galerie öffnen auf dem Marktplatz zu verteilen galt, dabei. AWO-Chor und Kurrende Bad Düben stimmten an, und das Publikum setzte klangvoll ein. Andrea Kern freute sich: „Es war schon eine kleine Wundertüte, bei der man nicht genau wusste, was passiert. Wir hatten auf viele Kinder gehofft, die vielleicht mit Eltern und Großeltern vorbeikommen, deshalb haben wir kinderfreundliche Weihnachtslieder ausgewählt. Daraus soll sich nun eine kleine Tradition entwickeln. In der Hoffnung, dass viele am vierten Advent den Weihnachtsstress hinter sich lassen können, etwas zur Ruhe kommen und alles erledigt haben.“ Auch nach der kleinen Kostprobe fanden sich Grüppchen zusammen und sangen weitere Lieder.

Buden und Stände boten dazu Kulinarisches. Glühwein köchelte, der Kaffee kochte, der selbst gebackene Kuchen duftete, und das Grillgut brutzelte. Claudia Asik und Constanze Gräfe von der Tafel-Initiative verkauften gut gelaunt heiße Getränke und selbst gebackenen Kuchen.

Die Spielstrecke für Kinder, der Verkauf von Adventsdekorationen und die duftenden Speisen und Getränke trugen zum Gelingen des Nachmittags bei, ebenso wie die Unterstützung der Tiefenseeer Feuerwehr. Einige Geschäfte hatten geöffnet, im Strickatelier am Markt stellten die Theater-Macher das neue Buch über das seit Jahren erfolgreich laufende Projekt LandSchafftTheater vor. Die Freundinnen Renate, Brigitte und Ursula lobten die Idee. „Wir haben die Gelegenheit genutzt und gleich mitgesungen. Ein toller Anlass, mal wieder die Gesellschaft und den Augenblick zu genießen. Einfach eine tolle Aktion“, waren sich die Seniorinnen einig. Der Erlös der Spendenaktion durch den Verkauf der Speisen und der Weihnachtsdekoration kommt der Tafel zugute. Bereits am Donnerstag hatte der Stadtrat einstimmig einen Beschluss zur Zahlung eines Zuschusses gefasst. 2023 und 2024 bekommt der Verein demnach 35 000 und 33 000 Euro. Markus Aé vom Bürgerkreis sagte: „Es ist zwingend notwendig, dass man sich in dieser Zeit um die Schwächsten kümmert.“ Ähnlich sieht es auch Jens Findeisen (CDU): „Wir sind dankbar für diese Initiative. Das entlastet auch unsere Verwaltung.“

Notfalls auch eine Eröffnung außerhalb der Organisation

Aktuell gibt es allerdings noch Streitigkeiten mit der Delitzscher Tafel. Die Initiatoren der Tafel Bad Düben hoffen dennoch auf grünes Licht vom Bundes- und vom Landesverband Sachsen. „Notfalls machen wir das außerhalb der Organisation und nennen es Esstisch. Es ist wichtig, den Bürgern Hilfe anzubieten. Wir arbeiten für unsere Bürger, da spielt der Namen nicht die wichtigste Rolle. Unser Landkreis Nordsachsen steht jedenfalls hinter dieser Aktion“, zeigt sich Bürgermeisterin Astrid Münster (WBD) entschlossen. Man werde auch an der Landesgrenze nicht halt machen, wenn es um Bedürftigkeit gehe: „Auch das südliche Sachsen-Anhalt mit Schwemsal, Tornau und Söllichau können zur Tafel nach Bad Düben kommen.“

 

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